Rückblick 4. Semester
- Medical Sarah
- 17. Sept. 2020
- 3 Min. Lesezeit

Das letzte Semester der Vorklinik! Was war ich aufgeregt.
Wie sah es also aus? Was gabs neues, was war weniger neu?
Nun ...
Zunächst einmal ging es natürlich weiter mit Physiologie: Nachdem im letzten Semester die Vorlesung und das Praktikum durchgedrückt wurden, fehlte jetzt nur noch ein Seminar. Dieses gestaltete sich so, dass unter wechselnden Dozenten Themen erneut im Selbststudium erarbeitet wurden und anschließend der Dozent zufällig jemanden ausgewählt hat, der dann das Thema als eine Art Minireferat präsentierte. Was habe ich gebangt! Ich halte zwar gerne Referate, allerdings nur, wenn ich mich entsprechend sicher in der Materie fühle und ausreichend Vorbereitungszeit hatte. Beides war hier nicht gegeben. Letztendlich ereilte mich das Schicksal und ich gab mein Bestes und zugleich beschränktes Wissen zum Glaukom wieder. Glücklicherweise reichte mein Leistung aus und da jeder nur einmal dran kam, war das Seminar ab da an, recht entspannt.
Neben Physiologie begleitete mich auch Biochemie dieses Semester wieder. Den Biochemikern reicht scheinbar ein Seminar nicht, daher gab es dieses Semester noch ein zweites Seminar, in welchem WIEDER von sämtlichen Kommolitonen Referate gehalten wurden. Wiederholung ist zwar nicht schlecht, aber manche Leute können einfach keine guten Referate halten und das hat dann auch keinen Mehrwert. Neben dem Biochemie Seminar gab es zusätzlich natürlich auch noch ein Biochemiepraktikum. Bei 30° mit langer Hose und langem Kittel, Schutzbrille und Handschuhen im nicht ventiliertem Labor, war einfach unerträglich. Netterweise wurde uns das ein oder andere mal eisgekühlte Getränke spendiert. Ansonsten konnte ich dem Praktikum nicht sonderlich viel abgewinnen. Die Versuche sind nicht so schön wie in Chemie, wo man sein Ergebnis direkt sieht und man muss recht viel pipettieren. Doch ich möchte mich nicht beschweren, im Vergleich zum Chemie- und Physikpraktikum im zweiten Semester, war das Arbeiten hier recht entspannt und man war nicht ständig unter Druck oder musste Angst haben rauszufliegen. Wenn du mehr dazu wissen willst, schau doch mal in meinem Beitrag zum 2. Semester vorbei: Rückblick: 2. Semester.
Medizinische Psychologie zieht sich an meiner Uni durch wie ein roter Pfaden. Es gibt kein Entkommen. In diesem Semester gab es eine Vorlesung in der sämtliche Themen mit Hinblick aufs Physikum wiederholt wurden und zum Abschluss immer ein paar Fragen durchgegangen wurden. An sich ein gutes Angebot, doch hatte ich für mich entschieden meine Zeit anders zu nutzen und lieber mal in Physiologie durchzusteigen. Außerdem gab es noch das Psycho Seminar in welchem die Themen auch noch mal erarbeitet wurden und wir zum Abschluss unsere eigene kleine „Studie‟ durchgeführt haben. Dabei hatte jede Seminargruppe ein eigenes Thema, das den anderen Gruppen nicht verraten wurde, da diese dann die Probanden darstellten. Das war schon ziemlich cool und mal eine Abwechslung von der ganzen Theorie. Ich hatte auch das Glück den Gesprächsführungskurs bereits als Blockpraktikum in den Semesterferien zu absolvieren und musste diesen nicht mehr im Semester machen. Dabei kamen Schauspielpatienten an die Uni und man selbst schlüpfte in die Rolle des Arztes und teilte dem Patienten seine Diagnose mit. In meinem Fall ging es um das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose. Während dem Gespräch war man vom Rest der Seminargruppe getrennt in einem seperaten Raum im welchem sich so ein cooler Spiegel befand, durch welchen die Anderen einem zugesehen haben. Anschließend wurde konstruktive Kritik nach dem Sandwichprinzip geübt: was positives - was verbesserungswürdiges - nochwas positives. Das ganze wurde auch per Kamera aufgezeichnet, sodass man es sich im Nachhinein nochmal anschauen konnte. Obwohl es erstmal Überwindung gekostet hat, war es eine wirklich coole Erfahrung und ich finde toll, dass auf Kommunikation und Empathie inzwischen auch Wert gelegt wird, und nicht nur auf die Punktzahl des letzten Tests.
Letztendlich war das 4. Semester relativ kurz und gefühlt doch zu lang, denn mit jedem Tag mehr, rückte das Physikum bedrohlich näher. Wenn ihr Wissen wollt, wie meine Vorbereitung für das Physikum lief, schaut direkt hier nach.
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