Rückblick: 2. Semester
- Medical Sarah
- 22. Sept. 2018
- 3 Min. Lesezeit

Das 2. Semester ist vorbei! Hurra!

Im Vergleich zum 1. Semester empfand ich dieses Semester um einiges schwerer... stressiger... anspruchsvoller. Unter anderem da ich zwei Pflichtveranstaltungen zu besuchen hatte. An meiner Uni gibt es ein Chemiepraktikum, welches einmal die Woche ca. 4 Stunden lang ging. Im Voraus musste man die für den Tag geplante Versuchsdurchführung in ein Heft schreiben und online einen mini Test zu z.B. Gefahrenzeichen ablegen. Am Versuchstag gab es dann ein 2 stündiges Seminar zu den durchzuführenden Versuchen mit anschließender Auslosung von 3 Chemiegruppen, die einen Minitest bestehen mussten, bevor Sie ins Praktikum durften. Und dann durfte oder musste man 2 Stunden lang experimentieren. Zusammen mit einem Laborpartner wurde abschließend ein Versuchsprotokoll angelegt, was auch nochmal min. 3 Stunden in Anspruch nahm. Dieses wurde auch jedesmal kontrolliert und musste ggf. überarbeitet werden. Somit ging jede Woche eine Menge Stress und Nerven und Zeit für Chemie drauf, insbesondere, da die ganzen Tests Voraussetzung für die Teilnahme am eigentlichen Praktikum waren.

Neben dem Chemiepraktikum gab es dieses Semester auch ein Physikpraktikum, ebenfalls einmal die Woche musste man sich auf einen Versuch vorbereiten. Die Vorbereitung umfasste das Auseinandersetzten mit der Materie via gestellte Lektüre in Form von 30+ Seiten. Obwohl es in Physik weniger Kontrollen gab als in Chemie, war das Physikpraktikum nicht weniger stressig. Denn das notwendige Wissen musste man sich selbst anlesen, es gab kein Seminar oder Ähnliches. Und am Versuchstag wurde man vor dem eigentlichen Experimentieren in Kleingruppen zum Thema geprüft. Fiel man durch, durfte man am entsprechenden Tag nicht am Versuch teilnehmen. Auch hier musste wieder ein Protokoll angefertigt werden, häufig habe ich mir Altprotokolle angeschaut und meins schonmal grob vorgeschrieben, da während dem Praktikum kaum Zeit dafür blieb. Nur mit Unterschriften unter allen Protokollen durfte man auch die 2 Praktikumsklausuren in Physik ablegen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass mir diese beiden Praktika im 2. Semester am meisten Sorgen bereitet haben. Ständig hatte ich Angst in einem der Tests durchzufallen. Jedesmal musste viel vor- und nachbereitet werden, in Chemie saß ich einige Tage mit meiner Laborpartnerin bis 22 Uhr in der Uni am Protokoll. Jedes Wochenende habe ich mich stundenlang nur mit Physik auseinandergesetzt und mich durch das Seitenlange Skript gequält. Einmal vergaß ich in Chemie diesen Mini-online-Test zu machen und durfte Am Versuchstag nicht ins Labor, stattdessen musste ich den Versuch, dann an einem Freitag vor den Prüfungen nachholen.

Begeistert war ich jedoch vom 2. Teil des Präpkurses, soviel neues und ganz anders als im 1. Semester!
( Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, da gibt es einen eigenen Blogbeitrag zu: Update: Präpkurs 2.0 )
Bin ich im 1. Semester noch zu fast jeder Anatomievorlesung gegangen, hat sich dies in diesem Semester anders verhalten. Grund dafür war, dass nach der Hälfte des Semesters ein Dozent die Vorlesung gehalten hat, der alle Themen nur oberflächlich angekratzt hat und ich keinen großen Nutzen daraus zog. Generell war dieses Semester geprägt von Lernsessions daheim am Schreibtisch oder bei gutem Wetter auf dem Balkon.

Histologie wird an meiner Uni ausschließlich über den Mikroskopierkurs vermittelt. Leider ist dieser meiner Meinung nach echt schlecht gemacht, weswegen ich dort so oft ich es geschafft habe, das Thema bereits vorher ausgearbeitet hatte, um dann selbst in Ruhe die Präparate anzuschauen, ohne diese groß zu zeichnen oder das zu tun, was ich eigentlich laut Curriculum hätte tun sollen.
Die Psychologievorlesung habe ich mir, wie im 1. Semester auch schon gespart. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt anhand welcher Kriterien ich entscheide zur Vorlesung zu gehen, schaut doch mal hier nach: Soll ich zur Vorlesung gehen?
Das 2. Semester Medizinstudium war anstrengend, stressig und mit viel Eigeninitiative verbunden. Kontinuierliches Lernen und immer dran bleiben, war das Motto! Doch letztendlich ist es vorbei und ich habe all meine Prüfungen im ersten Anlauf bestanden! Meine Top 5 Tipps zum Anatomie Testat bestehen, findet ihr bei Interesse hier: How to: Anatomie Testat bestehen! Auch Chemie und Physik sind machbar, ich hatte Physik nur bis zur 10. und Chemie noch ein bisschen länger, hatte es aber nie richtig verstanden. Meine Schulzeit war über 5 Jahre her und alles was ich von Chemie zu Anfang des Studiums noch wusste war: Es gibt Atome, die haben Protonen im Kern und Elektronen auf der Schale... und das war es! Inzwischen finde ich Chemie gar nicht mehr so schwer und Physik ist auch ok. Wichtig ist nur dass man sich nicht aufgibt und schon vorher verrückt macht.( Auch dazu gibt es einen Blogbeitrag: Angst vor Chemie? Physik? Naturwissenschaften? )
Jetzt wird erst einmal entspannt und anschließend Psycho der letzten 2 Semester gelernt!
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