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What's in my pocket? Krankenschwestern Edition

  • Autorenbild: Medical Sarah
    Medical Sarah
  • 9. Apr. 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Der ein oder andere, der sich schon ein bisschen auf meinem Blog belesen hat, weiß, dass ich vor dem Medizinstudium eine Ausbildung zur Gesundheits- & Krankenpflegerin gemacht habe. Dementsprechend muss ich nun während der Vorklinik auch kein Pflegepraktikum mehr ableisten, da ich ja schon reichlich praktische Pflegeerfahrung gesammelt habe. Mehr dazu könnt ihr im Blogbeitrag Über die Krankenpflege zur Medizin nachlesen.

Hier teile ich nun mit euch, welche Dinge ich immer in der Kitteltasche habe und wieso:


1.) Der Bettenplan / Übersichtszettel

Dabei handel es sich um einen Ausdruck der Belegung der Betten auf Station. Aus ihm kann man ablesen in welchem Zimmer und in welchem Bett, sich welcher Patient befindet. Während der Übergabe ergänze ich dann immer noch wichtige Dinge zu den Patienten, wie - die Diagnose

- für den Tag geplante Untersuchungen oder OP's

- pflegerische Tätigkeiten die nach Zeit erfolgen müssen, wie zum Beispiel Blutzuckermessungen und Antibiotikagaben

- benötigte Unterstützung bei der Körperpflege

- medizinische Besonderheiten, wie Herzschrittmacher, Dauerkatheter, Port oder ähnliches

- Ernährungsvorgaben des Patienten, d.h. zum Beispiel der Patient muss nüchtern bleiben weil er eine OP hat oder er darf nur passierte Kost bekommen, da er unter Schluckstörungen leidet

Da die zusätzlichen Notizen sehr umfangreich ausfallen können, habe ich mir dafür Abkürzungen und Symbole erdacht, anstatt alles auszuschreiben. Auch arbeite ich mit verschiedenen Farben: Rot bedeutet, es ist besonders dringend.

Dieser Zettel stellt für mich auch meinen Tagesplan dar, immer wenn etwas erledigt ist, wird das entsprechende Kürzel auf dem Plan abgehackt und später dann in die Pflegedokumentation in die Patientenkurve übertragen.

Wenn neue Tätigkeiten hinzukommen, ergänze ich diese ebenfalls auf dem Zettel, auch wenn sie nicht mehr in meine Schicht fallen. So kann ich den Zettel auch für meine Übergabe an den nächsten Dienst als Hilfe heranziehen und berichten, was für den Patienten noch geplant ist.


2.) ein Vierfarbenstift

Dieser ist sehr wichtig. In der Dokumentation wird häufig mit mehreren Farben gearbeitet. Da man aber nur einen begrenzten Platz in der Kitteltasche hat, möchte man diese nicht mit zu vielen Stiften vollstopfen.


3.) ein weiterer Stift

Häufig wird man von Patienten, die irgendetwas ausfüllen sollen nach einem Stift gefragt. Um sich den extra Gang zum Holen eines Stiftes zu sparen nimmt man entweder direkt einen mit oder hat generell immer einen Stift für die Patienten dabei. So müsst ihr auch nicht euren Vierfarbenstift hergeben. Sollte ein Patient den Stift länger benötigen, könnt ihr euren ,,Vorrat" in der Kitteltasche einfach wieder auffüllen und seid für den Nächsten, der fragt, bereit.


4.) ein Bleistift und Radiergummi

Nicht überall wird Bleistift und Radiergummi benötigt, doch auf meiner Station wurden Dinge, die geplant aber noch nicht durchgeführt wurden (z.B. ein EKG) mit Bleistift in die Kurve eingetragen. Ist die Untersuchen dann erfolgt, wurde dies mit einem permanenten Stift überschrieben. Da Bleistifte und Radiergummi auf der Station Mangelware waren, hatte ich sie immer dabei.


5.) ein schwarzer Filzmaler / Edding

Ein Stift der etwas breiter als ein Kugelschreiber malt, eignet sich besonders zur Beschriftung von Infusionsflaschen, um auf einen Verband ein Datum zu schreiben und auch um die ,,Einmal"-Tablettendispenser der Patienten mit Namen zu versehen. Da auf deren Oberflächen ein Kugelschreiber meist nur schlecht schreibt, wenn überhaupt.


6.) ein Notizblock / -heft

Ein Notizblock eignet sich besonders, wenn man etwas für einen Patienten oder einen Angehörigen aufschreiben möchte, so dass dieser den Zettel behalten kann (z.B. der Name des Medikamentes und wie oft er es einnehmen soll).

Ein Notizheft hat den Nachteil, dass man nicht so einfach Zettel rausreißen kann, doch manchmal möchte man auch Dinge für sich selbst notieren, wie zum Beispiel eine Diagnose, zu der man noch etwas recherchieren möchte oder Wörter in einer anderen Sprache, die man neu gelernt hat. Denn der Bettenplan, darf nicht mit nach Hause genommen werden, darauf befinden sich vertrauliche Patienteninformationen. Um dem Datenschutz zu entsprechen, müssen diese geschreddert werden.


7.) eine Schere

Scheren sind auch häufig Mangelware, ich habe immer das Gefühl, dass das Krankenhauspersonal von Kleptomanie befallen ist. Man nimmt etwas, benutzt es und steckt es ein. Blöd nur für den Nächsten, der dann die Schere nicht mehr an Ort und Stelle findet.

Ich hatte immer eine Schwesternschere bei mir, diese haben den Vorteil, dass eine der beiden Schneiden nicht spitz zuläuft, sondern abgerundet ist und somit im geschlossenen Zustand auch nicht in der Kitteltasche piekst.

Scheren werden benötigt um beim Medikamente stellen, diese aus der Blisterverpackung auszuschneiden, um Verbandsmaterialien zuzuschneiden und auch um bestehende Verbände auf zuschneiden. Zwar gibt es auch extra Verbandscheren, aber wenn man vorsichtig vorgeht, verletzt man auch niemanden mit einer normalen Schere. Natürlich ist es wichtig, diese nach Gebrauch am Patienten entsprechend zu reinigen / zu desinfizieren.


8.) Pflasterband / Leukosilk / Leukoplast

Dabei handelt es sich um eine Rolle mit Klebestreifen für die Haut. Sprich nur der Teil, der an einem normal Pflaster klebt, ohne Tupfer. Dabei handelt es sich um ein multifunktionales Tool. Vom befestigen des Verbandmaterials (was die eigentliche Funktion ist), bis hin zur Aufhängung von Infusionsflaschen, Erstellung von Namensschildern und Stabilisierung von Kompressionsverbänden, habe ich schon vieles gesehen. In irgendeiner Situation kann man es immer gebrauchen.


9.) Eine Schwesternuhr

An dieser ist besonders, dass sie außen am Kasack befestigt wird und für jeden anderen auf dem Kopf hängt. Für euch ist dies eine hygenisch korrekte Weise eine Uhr dabei zu haben, die ihr zum Beispiel beim Puls messen benötigt.

Armbanduhren, so wie jeglicher Schmuck an den Händen sind aufgrund der Hygienevorschriften im Krankenhaus nicht erlaubt.

Handys sollten während der Arbeitszeit ebenfalls nicht am Körper getragen werden, außerdem erweckt es einen unprofessionellen Eindruck, wen man während der Arbeitszeit ständig aufs Handy schaut.

Halsketten (mit oder ohne Uhr) stellen ebenfalls ein Hygieneproblem dar, da sie zum Beispiel auch in die Wunde beim Verbandswechsel hängen könnten. Außerdem bieten sie ein Verletzungsrisiko, wenn ein verwirrter Patient sich daran festhält oder zieht.


10.) ein Snack

Manchmal ist der Teufel los und man kommt einfach nicht oder erst sehr spät dazu Pause zu machen. Da empfiehlt es sich einen Müsliriegel, einen Bonbon oder sonst einen kleinen Snack dabei zu haben um den Blutzucker zu heben um die Zeit bis zur Pause zu überbrücken.


Noch ein Tipp am Ende, ihr müsst nicht bereits am ersten Tag des Pflegepraktikums voll ausgestattet erscheinen. Viele dieser Büromaterialien, gibt es irgendwo auf Station in einem Schrank, für jeden zum Bedienen. Fragt einfach die Schwestern und Pfleger danach. So spart ihr Geld.

Ich hoffe, dass meine Tipps euch ein wenig Helfen, wenn ihr noch mehr Empfehlungen fürs Krankenpflegepraktikum haben wollt, schaut doch mal hier nach Das Krankenpflegepraktikum & wie man das Beste daraus macht.


Viel Erfolg!

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