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Neuroanatomie - meine Erfahrungen

  • Autorenbild: Medical Sarah
    Medical Sarah
  • 19. Feb. 2019
  • 2 Min. Lesezeit


Das Fach Neuroanatomie begann bei mir im 3. Semester. Wie in Anatomie üblich, gab es regelmäßig Vorlesungen zu den jeweiligen Themen und außerdem einen praktischen Kurs. Der ,,Präpkurs" gestaltete sich diesmal jedoch ein bisschen anders: Wo sonst meist direkt drauf los gepräppt wurde, war das diesmal kaum möglich, da nicht für jeden Studenten ein Gehirn zum Präparieren zur Verfügung stand.

In ca. 10er Gruppen quetschte man sich an einen Tisch um das begehrte Organ herum und lauschte den Erzählungen des Tischdozenten oder des Hiwis, beantwortete Fragen, stellte Fragen, machte Strukturen, die man im Bildatlas auf Anhieb gefunden hatte, ausfindig und freute sich wenn Etwas eindeutig zu identifizieren war.

Im Laufe des Kurses wurden die, das Gehirn versorgenden, Arterien vorsichtig abgelöst und auf ein Stück Pappe gepinnt, an diesem Präparat wurde man später auch bezüglich der Blutversorgung des Gehirns abgeprüft.

MRT Bilder wurden studiert, so dass man lernte eine Epidural- von einer Subduralblutung zu unterscheiden.

Gehirnquerschnitte gaben Aufschluss über die Lokalisation von Basalganglien, Hippocampus und Amygdala u.v.m. ...

Jedes Mal ging es um ein neues Thema: Bewegung, Sehen, Hören, Gedächtnis etc...

Für Alles was der menschliche Körper aktiv oder auch passiv leistet gibt es im Gehirn Zentren, Kerne und Regelkreise, die es auswendig zu Lernen gilt.

Meines Erachtens nach ist die Neuroanatomie, der Teil der Anatomie, welcher (neben Muskelursprüngen und -ansätzen) am Meisten des auswendig Lernens bedarf. Denn die Verbindungen der einzelnen Bereiche untereinander sieht man nicht, das Gehirn besteht aus fast überall gleich aussehendem Nervengewebe. Um also den funktionellen Zusammenhang zu erklären, muss man die Afferenzen und Efferenzen, der jeweiligen Gebiete kennen.

Am Anfang war ich von der Masse an Informationen schier überwältigt. Wichtig war immer am Ball zu bleiben, insbesondere am Anfang werden viele Strukturen angeführt, die mit diesem und jenem Zentrum in Verbindung stehen, von denen ich mir genau null merken konnte. Als dann aber eben diese Strukuren Thema waren und man nun auch dessen Funktion erklärt bekommen hatte, machte es plötzlich Sinn das besagtes Zentrum da eine Verbindung zu hat.

Sprich Neuroanatomie ist ein sehr stark verzweigtes Gebiet, man kann es praktisch nicht oder kaum in separate Lerneinheiten einteilen, da alles mit allem irgendwie verbunden ist. Aber dafür macht es dann am Ende ,,klick" und plötzlich hat alles einen Sinn. Man muss nur das große Ganze verstehen.

Mein wichtigster Begleiter bis zum Testat war eindeutig Neuroanatomie Struktur und Funktion von Martin Trepel aus dem Urban & Fischer Verlag ! (Werbung, unbezahlt, ohne Auftrag, einfach weil jeder aus meinem Semester mit diesem Buch gelernt hat und auch die Semester davor!)

Neuroanatomie kann unglaublich spannend sein, auch gibt es noch viele Dinge, die nicht geklärt sind und an denen geforscht wird.

Da man die Neuroanatomie im Prinzip nach Funktion lernt, fiel mir dies auch deutlich leichter auswendig zu Lernen, als das stumpfe Widerholen von Muskelursprüngen und -ansätzen.

Für Tipps bezüglich mündlicher Anatomie Testate, schaut doch auch gerne mal hier nach: How to: Anatomie Testat bestehen.

Insgesamt kann ich als Fazit sagen, dass ein grundlegendes Interesse für die Neuroanatomie ungemein hilft motiviert zu bleiben und bis zum Schluss durchzuhalten, wo sich dann alle Puzzleteile zu einem ganzen Zusammenfügen und endlich das Verständnis kommt. Nach dem Verständnis nur nicht das auswendig Lernen vergessen! ;)


 
 
 

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