Rückblick: 1. Semester
- Medical Sarah
- 7. Apr. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Aug. 2018

Was hat mich überrascht? Was hat mich begeistert? Wie habe ich mich organisiert? Wie war das 1. Semester Medizin für mich?
Zunächst einmal habe ich das Studium ohne große Erwartungen begonnen, ich war mehr in einem Zustand des Alles auf mich zukommen lassens. Zu Beginn bin ich noch zu jeder Vorlesung gegangen, ich wollte jedem Dozenten die Chance geben mich zu fesseln und mir Dinge beizubringen. Schnell habe ich jedoch gemerkt, dass das dem Einem besser gelingt als dem Anderen. Wenn ihr wissen wollt woran ich festgemacht habe, ob ich noch zur Vorlesung gehe oder nicht, könnt ihr das in meinem Blogbeitrag: Soll ich zur Vorlesung gehen? nachlesen. Trotz der gestrichenen Vorlesungen, war weiterhin viel zu tun. Insbesondere Anatomie hat sich als Herausforderung herausgestellt. Dachte ich noch zunächst, dass mir das Auswendiglernen von Muskeln und Nerven am meisten Spaß machen würde, irrte ich mich da ein bisschen. Das Testat zum Bewegungsapparat hatte es in sich, sämtliche Muskeln von Hals bis Fuß, war mehr als gedacht und irgendwie habe ich zwischen den Vorlesungen und dem Präpkurs und anderen Pflichtveranstaltungen zu spät mit dem Lernen begonnen. Und in kurzer Zeit Dinge auswendig zu lernen, macht eher weniger Spaß.... Dennoch ist die Anatomie mit am spannendsten, denn Sie ist überwiegend komplett neu. Chemie, Physik und Biologie hatte man auch in der Schule schon.
Begeistert bin ich natürlich vom Präpkurs! Es ist einfach eine einmalige Erfahrung, unvergleichbar, lehrreich und faszinierend.
Überrascht war ich, dass ich, obwohl ich keine Erinnerungen mehr an die Physik- und Chemieinhalte aus der Schule hatte, beide Klausuren im ersten Anlauf bestanden habe und das ohne zu einer Vorlesung zu gehen. Aus irgendeinem seltsamen Grund viel es mir diesmal auch leichter die Inhalte zu lernen, als damals in der Schule. Wie ich mich vor allem auf Chemie vorbereitet habe, könnt ihr hier: Angst vor Chemie? Physik? ... nachlesen.
Organisatorisch lief das erste Semester bei mir noch sehr chaotisch ab. Häufig habe ich auf meine Freunde an der Uni gebaut, dass Sie mir sagen, welche Vorlesung wir als nächstes haben und wo. Mich auf Vorlesungen vorbereitet habe ich dementsprechend auch nicht wirklich. Das möchte ich die nächsten Semester aber auf jeden Fall ändern! Es beruhigt das Gewissen einfach ungemein, wenn man in der Vorlesung nur noch sein Wissen mit dem, was der Dozent sagt, vergleicht, als ständig von neuen Sachen zu hören, die man noch lernen muss. Aber meine Ablenkung rührte auch vom großen Umzug/Zusammenzug mit meinem Freund her. Der Umzug von 2 Personen, die vorher alleine gelebt haben, quer durch Deutschland in so kurzer Zeit, ist nicht einfach.
Wie war jetzt also das 1. Semester? Stressig! Gut...? Zumindest machbarer als zunächst gedacht. Meine Lücke zwischen Schule und Studium, war letztendlich halb so schlimm (bezogen auf Chemie, Physik und Bio) und ließ sich schnell schließen. Meine Ausbildung hat mich zu einem reiferen Menschen gemacht, als ich es direkt nach dem Abitur war. Ich bin entspannter vor Klausuren als viele andere. Ich bin enttäuscht, wenn ich nicht auf Anhieb bestehe, aber davon geht die Welt nicht unter. Ich bin fähig zu priorisieren und dementsprechend Entscheidungen für mich und mein Studium zu treffen. Alles in allem, freue ich mich auf mehr. Ich bin gespannt wie es weiter geht... was mich noch so erwartet. Und ich habe endlich auch wieder das Gefühl in meinem Leben voran zu kommen.
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